Zielsetzung
Die Auswirkung des Taille-Hüft-Verhältnisses (THV) und des Body-Mass-Index (BMI) auf die linksventrikuläre (LV) Herzstruktur und -Funktion in der Magnetresonanztomographie (CMR) zu analysieren.
Material und Methoden
Die Hamburg City Health Study (HCHS) ist eine prospektive Kohortenstudie. Personen im Alter von 45-74 Jahren unterzogen sich einer CMR-Untersuchung. Proband:innen mit vorbekannten Herzerkrankungen (z. B. koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt) und kardialen Eingriffen wurden ausgeschlossen. Lineare Regressionsmodelle wurden angewandt, adjustiert für Alter und Geschlecht.
Ergebnisse
1671 Personen wurden analysiert (41 % weiblich, Alter 64±8 Jahre). Das mittlere THV lag bei 0,95 [Interquartilsabstand: 0,88; 1,01] und der mittlere BMI bei 26,2 kg/m² [23,8; 29,2]. Was die BMI-Grenzwerte betrifft, so waren 44 % der Probanden übergewichtig (BMI 25-29,9 kg/m²) und 20 % adipös (BMI ≥ 30 kg/m²). Nach dem THV waren 81 % der Probanden adipös (≥ 0,85 bei Frauen und 0,90 bei Männern). Ein Anstieg des THV war mit einer um 5,2 % [0,1-10,2] höheren LV Ejektionsfraktion (p=0,044), und einer um 43,6 g [27,6; 59,5] höheren enddiastolischen Masse (EDM), aber einem um -37,3 ml [-57,4; -17,3] niedrigeren end-diastolischen- (EDV) (p<0,001), und einem um -18,7 ml [-28,5; -8,8] niedrigeren end-systolischen Volumen verbunden (p<0,001), was zu einem -18,5 ml [-32,2;-4,7] niedrigeren Schlaganfallvolumen (SV) führte (p=0,013). Ein Anstieg des BMI war mit einer um 1,9 g [0,2; 2,2] höheren LVEDM (p<0,001), einem um 0,5 ml [0,2; 0,9] höheren EDV (p=0,002), und einer um 0,4 ml [0,2; 0,7] höheren LVSV (p<0,001) verbunden.
Schlussfolgerungen
Ein Anstieg der THV geht mit einer höheren linksventrikulären Masse und geringeren end-diastolischen und -systolischen Volumina als Zeichen eines konzentrischen Remodellings einher, während ein erhöhter BMI mit einer linksventrikulären Dilatation assoziiert ist.