Zielsetzung
Ziel der Studie war es, die diagnostische Wertigkeit der Photon-Counting-Detektor-CT (PCDCT) beim Nachweis eines lumbalen Bandscheibenvorfalls im Vergleich zur MRT zu untersuchen.
Material und Methoden
Es wurden 59 Patienten eingeschlossen, bei denen innerhalb von 3 Monaten sowohl eine PCDCT als auch eine MRT der Lendenwirbelsäule durchgeführt wurde. Untersucht wurden die Bandscheiben von T12/L1 bis L5/S1 (n= 354). 51 Bandscheiben wurden aufgrund von benachbarten Frakturen, Listhesen, Entzündungen oder suspekten Läsionen ausgeschlossen. In einem ersten Schritt bewerteten zwei Radiologen die Bandscheibenvorfälle anhand von MRT-Aufnahmen nach der Klassifikation der North American Spine Society und der Pfirrmann- Klassifikationen zur Graduierung von Bandscheibenvorfällen im Konsens. Nach Festlegung des Referenzstandards erfolgte die verblindete Beurteilung der CTs in zufälliger Reihenfolge durch beide Untersucher. Die Interrater-Übereinstimmung wurde anhand des Intraclass-Korrelationskoeffizienten (ICC) bewertet.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 179 Bandscheibenprotrusionen im MRT detektiert. Die Sensitivität der PCDCT für Bandscheibenprotrusionen betrug 93,1 % (Reader 1: 95,5 %; Reader 2: 90,7 %), die Spezifität 92,9 % (Reader 1: 94,3 %; Reader 2: 91,4 %), der positive prädiktive Wert 93,1 % (Reader 1: 94,4 %; Reader 2: 91,8 %) und die Präzision 93,6 % (Reader 1: 94,9 %; Reader 2: 92,4 %). Die Interrater-Übereinstimmung für die Erkennung der Bandscheibenprotrusionen war mit einem ICC-Gesamtwert von 0,971 (95% CI: 0,963-0,977) ausgezeichnet. Die Interrater-Übereinstimmung für das Ausmaß der Bandscheibenprotrusionen nach der Pfirrmann- Klassifikationen war mit einem ICC-Wert von 0,813 (95% CI: 0,799-0,827) gut.
Schlussfolgerungen
Mit der PCDCT werden Scans von hoher Bildqualität erzielt, die bei der Erkennung von Bandscheibenprotrusionen eine der MRT prinzipiell vergleichbare diagnostische Genauigkeit aufweisen.