Zielsetzung
Interstitielle Lungenanomalien (ILA) beeinträchtigen Überleben und Lebensqualität, dennoch fehlen bisher prädiktive bildgebende Marker für die Progression. Untersuchung, ob mittels MRT eine Phänotypisierung und Prädiktion von Prpogression bei ILA möglich ist.
Material und Methoden
Analyse der Nachweisbarkeit und des prognostischen Wertes der MR bei der ILA Diagnostik in einer Lungenkrebsvorsorge-Kohorte (224 Teilnehmer) mit "same-day" CT als Referenz. Zwei Thoraxradiologen beurteilten unabhängig voneinander MR und CT Untersuchungen auf das Vorhandensein von ILA anhand standardisierter Kriterien. Verlaufskontrollen wurden auf Krankheitsprogression überprüft. MRT-Sequenzen umfassten T2-TSE MVXD, T2-STIR und Diffusionsgewichtete Bildgebung (DWI). Statistische Analysen evaluierten die Übereinstimmung zwischen CT- und MRT-Befunden sowie die diagnostische Leistung der MRT bei ILA-Nachweis und Progressionsvorhersage.
Ergebnisse
Unter den 224 Teilnehmern (Durchschnittsalter 58,5 ± 5,7 Jahre; 45 % weiblich) war bei 26 ILA im CT nachweisbar, 65 % mit subpleural fibrotischem Muster. Mittels MRT wurden ILA in 30 Fällen erkannt, 20 konkordant zur CT; Sensitivität: 76,9 %; Spezifität: 94,9 %. ILA wurde in der MRT bei 19/26 Fällen mit T2-TSE MVXD, bei 20/26 mit T2-STIR (7/20 mit hyperintensem Signal) und bei 6/26 mit DWI (3/6 mit hyperintensem Signal) erkannt. Bei sieben Probanden zeigte sich im Verlauf eine progressive Erkrankung, wobei bei sechs dieser Probanden initial ein subpleural fibrotisches Muster vorlag. Hyperintense Signale in den STIR- und DWI-Sequenzen wiesen für Progression ein Hazard Ratios von 6,79 bzw. 5,43 auf. Die Kombination aus hyperintensen Signalen in STIR und DWI wies einen positiven prädiktiven Wert von 100 % auf.
Schlussfolgerungen
Die MRT erkennt ILA zuverlässig, prognostiziert Krankheitsprogression und ermöglicht eine Phänotypisierung.