Zielsetzung
Ziel dieser prospektiven Studie war es, funktionelle MRT-Parameter der Nieren im Tagesverlauf bei gesunder Nierenrinde und Nierenmark im Nüchterzustand und nach normaler Hydratation zu untersuchen.
Material und Methoden
Die Studienmessungen wurden an einem 3T-MR-Scanner durchgeführt. Zehn gesunde Probanden wurden am selben Tag untersucht, einmal nach nächtlichem Fasten und etwa sechs Stunden später unter normaler Flüssigkeitszufuhr (ca. 1,5 l) und Ernährung. Das MRT-Protokoll umfasste T1- und T2-gewichtete strukturelle Bildgebung sowie mehrere Sequenzen für die funktionelle Bildgebung: 1) eine diffusionsgewichtete Echo-Planar-Bildgebung mit reduziertem Sichtfeld zur kombinierten Darstellung von intravoxel incoherent motion und Diffusionstensor-Bildgebung (IVIM-DTI); 2) eine Multi-Echo-Gradientenecho-Sequenz für die BOLD-Bildgebung; 3) eine MOLLI-Sequenz zur T1-Mapping; 4) eine T2-vorbereitete FLASH-Sequenz zur T2-Mapping; 5) eine FAIR-ASL-Sequenz zur Perfusionsmessung und 6) eine magnetisierungstransfer-vorbereitete FLASH-Sequenz zur MT-Mapping.
Ergebnisse
Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass bei gesunden jungen Probanden T2-, FAIR-ASL-Perfusions-, Diffusions- und MT-Parameter signifikant von den Ernährungs- und Hydratationsbedingungen abhängen (p = 0,0082, 0,0146, 0,0339 bzw. 0,0223). Bei der T1-Mapping und der BOLD-Bildgebung wurden keine signifikanten Veränderungen nach Ernährung und Hydratation festgestellt (p = 0,269, p = 0,85).
Schlussfolgerungen
In unserer Studie wurde festgestellt, dass Perfusions-, Diffusions-, T2- und MT-Werte der Nieren empfindlich auf physiologische Veränderungen nach der Hydratation reagieren. Diese Veränderungen der Perfusion, der tubulären Dilatation, der Wasserrückresorption und des intratubulären Flusses können auch zu den beobachteten Schwankungen der funktionellen Nieren-MRT bei Patienten mit Nierenerkrankungen beitragen.