Kurzzusammenfassung
Die perkutane transluminale Angioplastie (PTA) stellt bei Vorliegen einer Claudicatio intermittens oder chronisch kritischen Extremitätenischämie eine etablierte, minimal-invasive Behandlungsmethode im Rahmen einer pAVK dar. Die Indikationsstellung zur PTA richtet sich nach dem Stadium der pAVK, nach der Lokalisation, Morphologie und Komplexität der Gefäßläsionen, nach bestehenden Begleiterkrankungen und dem individuellen Therapiewunsch des Patienten. Die endovaskuläre Behandlung der A. poplitea nimmt in diesem Zusammenhang eine Sonderstellung ein. Zum einen stellt die A. poplitea ein wichtiges potentielles Anschlussgefäß für Bypass-Anastomosen (chirurgische Interferenzzone) dar. Zum anderen wirken insbesondere auf die Bewegungssegmente Pars I und II exzessive mechanische Kräfte wie Torsion, Flexion, longitudinale Extension und Kompression. Außerdem finden sich isolierte Stenosen bzw. Okklusion der A. poplitea äußerst selten. Stentimplantationen in die A. poplitea sollten deshalb in erster Linie „Bailout“-Situationen nach PTA vorbehalten bleiben, da sie mit Stentfrakturen, Restenosen oder Thrombosen einhergehen können. Zudem sollte im Falle eines Bailout-Stentings nur ein spezielles Stentdesign aus Nitinol verwendet werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der miteinhergehende Schweregrad einer Kalzifikation innerhalb der A. poplitea als wichtiger Prädiktor für den technischen Erfolg einer Angioplastie und die Restenoserate im weiteren klinischen Verlauf gilt. Aus diesen Gründen kommt bei der endovaskulären Behandlung der A. poplitea die sogenannte „Leave-nothing-behind“-Strategie zur Anwendung, bei der die Kombination aus Atherektomie und Drug-eluting Ballonangioplastie angestrebt wird.
Lernziele
- Vermittlung leitliniengerechter Behandlungskonzepte in der A. poplitea
- Aufzeigen verschiedenartiger optionaler Atherektomietechniken
- Kenntnis des zu verwendenden Stentdesigns im Falle eines „Bailout“-Stentings
- Überblick über die aktuelle klinische Datenlage