Kurzzusammenfassung
Die Mammadiagnostik ist fester Bestandteil der Weiterbildungsordnungen (WBO) der Länder für die Facharztkompetenz Radiologie. Vorgaben zur Handlungskompetenz werden verbunden mit einer Richtzahl von 1500 Leistungen ohne Modalitätenbindung (inkl. max. 500 Fälle aus Fallsammlungen). Dennoch ist die Weiterbildung in Mammadiagnostik vielerorts ein Engpass. Es werden dessen Ursachen analysiert, die v.a. in den qualitätsgetriebenen, strukturellen Veränderungen der Versorgungslandschaft liegen mit signifikanter Kompetenz- und Leistungsverlagerung (Mammographiescreening, zertifizierte Brustkrebszentren, Ambulantisierung). Die Weiterbildungsstrukturen haben hiermit nur zum Teil Schritt gehalten. Die anstehende Krankenhausreform wird weitere Konzentrationsprozesse in Gang setzen. Im Vortrag werden diese Entwicklungen analysiert und Konsequenzen abgeleitet. Nur durch hohe Kreativität und Flexibilität aller Beteiligten im Sinne vermehrt einrichtungsübergreifender Weiterbildung wird u.a. in der Mammadiagnostik noch eine gute Weiterbildung möglich sein, die am Ende der Schlüssel für eine quantitativ auskömmliche und qualitativ hochwertige Versorgung ist. Screeningeinheiten und Brustkrebszentren müssen zentrale Bestandteile von Weiterbildungsverbünden sein, da insbesondere dort die fachliche Kompetenz konzentriert ist. Ohne eine substanzielle Refinanzierungsverpflichtung der Kostenträger zur Kompensation des Aufwandes rund um die ärztliche Weiterbildung wird der durch die kommende Krankenhausreform beschleunigte Paradigmenwechsel jedoch kaum gelingen.
Lernziele
1. Kennenlernen der Rahmenbedingungen der radiologischen Weiterbildung in der Mammadiagnostik mit den sich aktuell darstellenden Engpässen
2. Bewusstsein schaffen für die Herausforderungen bei der mammadiagnostischen Weiterbildung, die sich durch die Veränderungen der Versorgungsstrukturen ergeben
3. Diskutieren der Lösungsansätze, um aus der hohen Versorgungsqualität auch eine hohe Weiterbildungsqualität abzuleiten